Wenn ein Geruch das Gehirn stimuliert, suchen wir Nähe – oder Abstand

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Gerüche sind chemische Verbindungen. Dass hinter Gerüchen eine exakte Wissenschaft steckt, wirkt unlogisch. Wir alle verbinden individuelle, und nicht selten emotionale Erlebnisse, mit bestimmten Gerüchen. Die frisch gemähte Wiese in den Sommerferien, das Rasierwasser des Ex-Ehemanns, der Apfelkuchenduft im frühen Herbst oder der Mief in der Umkleidekabine im Fitnesscenter.

Gerüche umgeben uns und unsere Nase riecht sie: „Die menschliche Nase zählt definitiv nicht zu den sensibelsten“, schmunzelt Hansjürg Leuenberger, Leiter Analytik und Spezialist für Geruchsreduktion bei SANITIZED. “Immerhin kann sie dank 20 bis 30 Millionen Riechzellen und rund 350 verschiedenen Rezeptoren angeblich bis zu einer Billion verschiedene Gerüche differenzieren“, erklärt Leuenberger. Zum Vergleich: Bestimmte Hunderassen verfügen über 125 bis 220 Millionen Riechzellen und rund 1.200 Rezeptoren.

Survival of the smelling: Wer riecht, überlebt
Riechen ist eine sehr ursprüngliche, in unserem Gehirn verankerte Sinneswahrnehmung. Diese entscheidet nicht nur über die Wahl des Parfums, sondern auch der des Partners. In der Evolution des Menschen hat der Geruchssinn eine entscheidende Rolle gespielt. Vor allem wenn es darum gegangen ist, verdorbene Lebensmittel zu erkennen. 18.000 bis 20.000 Liter Luft durchfliessen die Nase täglich. Mit jedem Atemzug nehmen wir unsere Umwelt wahr. Wir erkennen, ohne hinzuschauen, dass etwas auf dem Herd anbrennt, sich jemand seine Schuhe auszieht oder dass eine Orange geschält wird.

Was nimmt unsere Nase wahr?
Flüchtige organische Verbindungen (VOCs = volatile organic compounds) spielen beim Riechen eine zentrale Rolle. Ein Apfel enthält ungefähr 500 verschiedene VOCs von denen rund 25 von unserer Nase wahrgenommen werden. In der richtigen Kombination reichen bereits vier davon, damit wir einen Apfel als solchen erkennen. Obst und Gemüse bauen während des Reifungsprozesseses Biomoleküle ab und bilden dabei Aromastoffe. Sobald wir Obst schälen, zerschneiden oder erhitzen, zerstören wir die bestehende Zellstruktur. Die enthaltenen Enzyme bilden neue Aromastoffe und setzen diese frei. Daher haben Früchte und deren Fruchtsäfte manchmal unterschiedliche Aromen.

Was passiert beim Riechen?
Die Rezeptorzellen der Riechschleimhaut in unserer Nase registriert die VOCs beim Einatmen. Die registrierten VOCs lösen eine Kettenreaktion aus, die bis ins Gehirn führt. Das Gehirn bewertet den Geruch emotional, ordnet ihn ein und speichert ihn ab. Eine solche Sinneswahrnehmung aktiviert gleichzeitig das limbische System. Jenes Areal im Gehirn, das unter anderem für das Gedächtnis und die Emotionen zuständig ist. Deshalb versetzt uns beispielsweise der Geruch eines bestimmten Waschmittels in unsere Kindheit zurück.

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Die Olfaktometrie, die Wissenschaft der Gerüche, kennt verschiedene Stoffklassen: Aromaten, Ester, Terpene, Alkylpyrazine, Aldehyde und Ketone. All diese Stoffe umgeben uns täglich. Das beginnt am Morgen mit dem Geruch von frisch gebrühtem Kaffee und es wäre schade, wenn das letzte olfaktorische Erlebnis am Abend die nach Schweiss miefende Sporttasche wäre. Denn auch diese vom Gehirn als unangenehm klassifizierten Gerüche gilt es zu verarbeiten. In jeder Stoffklasse gibt es angenehme und unangenehme Gerüche. Ananas, Bananen und Erdbeeren enthalten beispielsweise wohlreichende Ester. Aldehyde können sehr unangenehm reichen. In der richtigen Kombination und Konzentration lassen sich aber auch Düfte aus unangenehm riechenden Stoffklassen in ein Parfüm integrieren.

Wiedererkennung durch Duft: Corporate Scent oder der Duft der Marke
Diese Assoziationen, die Düfte in uns auslösen, nutzt die Industrie zu ihren Gunsten: Der Duft nach frischem Brot im Supermarkt (in dem gar nicht gebacken wird) oder saisonal passende Blumendüfte im Luxus-Kaufhaus sollen zum Kauf animieren. Viele Unternehmen setzen sogar auf einen sogenannten Corporate Scent, einen Duft, der ganz speziell für die jeweilige Marke steht. Als Konsumenten nehmen wir diese Gerüche nur unterschwellig wahr. Aber offenbar stimulieren sie uns in gewünschter Weise: Gemäss Statista geben Unternehmen in Deutschland pro Jahr rund 1.5 Millionen Euro für individuell komponierte Düfte aus.

Wiedererkennung durch Schweissgeruch: Das verhindert Sanitized®
Wie ein Geruch wirkt, ist tief in uns verankert – egal ob positiv oder negativ. Der Geruch von Schweiss beispielsweise kann als Warnung empfunden werden und negative Reaktionen wie Ekel oder Unwohlsein hervorrufen. Wir nehmen instinktiv Abstand von diesem Geruch. Der üble Schweissgeruch soll nicht zum olfaktorischen Wiedererkennungsmerkmal von Sportlerinnen und Sportlern oder körperlich arbeitenden Menschen werden. Daher setzen Textilhersteller Stoffe ein, die mit der Sanitized® Hygienefunktion antimikrobiell ausgerüstet sind. Die Sanitized® Technologien zur Geruchskontrolle schützen Funktionstextilien und Arbeitskleidung effektiv und langanhaltend gegen unangenehme Gerüche.

 

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